Schulden - Die ersten 5000 Jahre
Von David Graeber
Stuttgart : Klett-Cotta, 2012 (4. Aufl.). Gebunden, 536 Seiten. ISBN: 978-3608947670. Platz 4 auf der Spiegel-Bestsellerliste (23/2012).
Beschreibung:
Seit der Erfindung des Kredits vor 5000 Jahren treibt das Versprechen auf Rückzahlung Menschen in die Sklaverei. Die Geschichte der Menschheit erzählt David Graeber als eine Geschichte der Schulden: eines moralischen Prinzips, das nur die Macht der Herrschenden stützt. Damit durchbricht er die Logik des Kapitalismus und befreit unser Denken vom Primat der Okonomie.
Ein radikales Buch im doppelten Wortsinn, denn Graeber packt das Problem der Schulden an der Wurzel, indem er bis zu ihren Anfängen in der Geschichte zurückgeht. Das führt ihn mitten hinein in die Krisenherde unserer Zeit: Von der Antike bis in die Gegenwart sind revolutionäre Bewegungen immer in Schuldenkrisen entstanden.
Graeber sprengt die moralischen Fesseln, die uns auf das Prinzip der Schulden verpflichten. Denn diese Moral ist eine Waffe in der Hand der Mächtigen. Die weltweite Schuldenwirtschaft ist eine Bankrotterklärung der Okonomie. Der Autor enttarnt Geld- und Kredittheorien als Mythen, die die Okonomisierung aller sozialen Beziehungen vorantreiben.
Im Kern ist dieses Buch ein hohes Lied auf die Freiheit: Das sumerische Wort »amargi«, das Synonym für Schuldenfreiheit, ist Graeber zufolge das erste Wort für Freiheit in menschlicher Sprache überhaupt.
Der bekennende Anarchist David Graeber ist einer der Begründer der Occupy-Bewegung.
Buchvorstellung in "ttt - titel, thesen, temperamente" (20.05.2012):
- Über die Erfahrung der moralischen Verwirrung [7]
- Der Mythos vom Tauschhandel [27]
- Ursprüngliche Schulden [49]
- Gewalt und Wiedergutmachung [79]
- Kurze Abhandlung über die moralischen Grundlagen ökonomischer Beziehungen [95]
- Spiele mit Sex und Tod [135]
- Ehre und Entwürdigung [173]
- Kredit oder Edelmetall [223]
- Die Achsenzeit [235]
- Das Mittelalter [265]
- Das Zeitalter der kapitalistischen Imperien [323]
- 1971 – Der Anfang von etwas, das noch nicht bestimmt werden kann [379 ]
ANHANG:
- Anmerkungen [411]
- Bibliografie [477]
- Personenregister [521]
- Sachregister [525]
Pressestimmen:
»Wir stehen am Anfang eines „grausamen Endspiels“ oder am „Anfang von etwas, das noch nicht bestimmt werden kann“. Wie wir dahin kamen, darüber kann man in David Graebers furiosem und gelehrtem Buch Schulden viel lernen.«
Mathias Greffrath, Die Zeit, 16.05.2012
»Ein Anthropologe erforscht noch einmal grundsätzlich das Wesen von Geld und Kredit. Und kommt zu erstaunlichen Ergebnissen. Zum Beispiel, dass der Kapitalismus auf kommunistischen Grundlagen beruht. Das ist „Schulden“, das beste Buch zur Lage.«
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 13.05.2012
»Graebers anthropologischer Blick auf die vergangenen 5000 Jahre offenbart hinter dem schlichten Begriff der „Schulden“ eine überaus dramatische Sozial-, ja Menschheitsgeschichte. Ihr Ausgang steht noch längst nicht fest.«
Andreas Zielcke, Süddeutsche Zeitung, 12.05.2012
»"Schulden" ist die sicherste Investition unter den neuen Krisenbüchern.«
Oskar Piegsa, Spiegel Online, 18.05.2012
»Eine Geschichte der Schulden, wie Graeber sie hier von ihren frühesten Ursprüngen an erzählt, stand noch aus. Sie erscheint umso dringlicher, als die Finanzkrisen der Gegenwart, individuelle und nationalstaatliche Überschuldung sowie der drohende wirtschaftliche Kollaps der Drittweltstaaten derzeit mehr Aufmerksamkeit beanspruchen denn je. «
Ronald Düker, Literaturen, Mai 2012
»Schulden ist ebenso das aufklärende und engagierte Buch eines politischen Kopfes wie die gründlich dokumentierte Arbeit eines Wissenschaftlers, der die historische Vogelperspektive einnimmt, um ein drängendes Gegenwartsproblem zu erhellen. Das gelingt David Graeber außerordentlich gut.«
Steffen Vogel, Der Freitag, 16.05.2012
»Ein opulentes Leseabenteuer.«
Harald Schumann, Tagesspiegel, 14.05.2012
Warum uns Schulden versklaven. David Graeber bei Sternstunde Philosophie
(Quelle: SRF, Sendung vom 13.10.2013)