Von Jakarta bis Johannesburg
Anarchismus weltweit
Herausgegeben von Sebastian Kalicha und Gabriel Kuhn
Münster: Unrast Verlag, 2010. Broschur, 400 Seiten. ISBN: 978-3897715066.
Beschreibung:
Interviews zu einer Bewegung ohne Grenzen.
So wie der Anarchismus den Nationalstaat und seine Grenzen als Werkzeuge der Herrschaft ablehnt, so ist auch die anarchistische Bewegung eine weltweite und grenzenlose. "Von Jakarta bis Johannesburg – Anarchismus weltweit" ist eine Sammlung von Interviews, die mit AnarchistInnen aus sechs Kontinenten geführt wurden, um einen Einblick in die gegenwärtige anarchistische Bewegung zu bieten. Erörtert werden die Geschichten lokaler Bewegungen, die Aktivitäten in unterschiedlichen politischen Kontexten sowie die Hoffnungen, die sich an libertäre Ideen knüpfen.
Die Beiträge präsentieren ein globales Netzwerk von AnarchistInnen, die auf der Basis gemeinsamer Ideale spezifische Schwerpunkte setzen, Taktiken entwickeln und Perspektiven formulieren, je nach historischen Voraussetzungen und realpolitischen Gegebenheiten. Das Buch fängt die Vielfalt und Vitalität ein, welche die anarchistische Bewegung seit jeher auszeichnen, und hofft damit, einen Beitrag zur Weiterentwicklung anarchistischer Theorie und Praxis leisten zu können.
Einleitung [7]
Vorwort [7]
Zu diesem Buch [9]
Begriffserklärungen [13]
Großbritannien | Irland 15]
- Interview mit Tony Wood [15]
- Interview mit Alexis McKay [29]
- Interview mit Julian Brophy [33]
Nordeuropa [43]
- Interview mit Jonas Bals [43]
- Interview mit Johanna Asp und Anna Oehme [50]
- Interview mit anarchistischen Aktivistinnen aus Tampere [56]
- Interview mit Siggi Pönk [59]
Westeuropa [63]
- Interview mit Michel [63]
- Interview mit Marianne Enckell [72]
- Interview mit Ronald Creagh [78]
Südeuropa [87]
- Interview mit Octavio Alberola und Manel Aisa Pàmpols [87]
- Interview mit Franco Bertolucci und Gianluca Falanga [97]
- Interview mit Dimitri Sotros [105]
- Interview mit Alkis [117]
Osteuropa [127]
- Interview mit Mikhail Tsovma [127]
- Interview mit Nina Tarakanova [146]
- Interview mit Tor [149]
- Interview mit Krzysztof Krôl [152]
- Interview mit Veronika [160]
- Interview mit dem Organisationskollektiv der]
- Anarchistischen Buchmesse in Zagreb [168]
Naher und Mittlerer Osten [173]
- Interview mit AzAp [173]
- Interview mit Payman Piedar [180 ]
- Interview mit Hazem [188]
- Interview mit Hamza Budeiri [194]
- Interview mit Uri Gordon [201]
- Interview mit Aktivistinnen von Anaichists Against the Wall [207]
- Interview mit George Chabrawi [214]
Asien [225]
- Interview mit Aktivistinnen des Kollektiv Rai Ko Ris [aus Nepal 225]
- Interview mit Zou He Xiu [230]
- Interview mit Kenny Long [236]
- Interview mit Anarchistinnen aus Indonesien [238]
- Interview mit Jong Pairez und Bas Umali [247]
- Interview mit Takashi Ikeda und Keisuke Narita [253]
- Interview mit dopehead zo [257]
Afrika [263]
- Vortrag von Sam Mbah [263]
- Interview mit Michael Schmidt und Lucien van der Walt [270]
Nordamerika [297]
- Interview mit Deric Shannon und Abbey Willis [297]
- Interview mit Allan Antliff und Richard J.F. Day [305]
- Interview mit Gerald Taiaiake Alfred [318]
Lateinamerika [323]
- Interview mit Cruz Regia Anarquista Mexico D.F. [323]
- Interview mit Frank Fernandez [330]
- Interview mit den Redakteurinnen von El Libeitario [336]
- Interview mit Diego Paredes [340]
- Interview mit Rodrigo Rosa [345]
- Interview mit der Federaçâo Anaiquista do Rio de Janeiio [348]
- Interview mit Silvia Rivera Cusicanqu [358]
- Interview mit Pablo Abufom [362]
- Interview mit Emilio Spataro [370]
Ozeanien [377]
- Interview mit Sam Buchanan [377]
- Interview mit Viola Wilkins [387]
Online-Verzeichnis [396]
Pressestimmen:
"Obwohl der Anarchismus von vielen spontan mit Chaos und Gewalt gleichgesetzt wird, ist die freiheitliche und egalitäre Ideologie, deren Hochphase mehr als 100 Jahre zurückliegt, nach wie vor nahezu weltweit verbreitet. Begünstigt durch die endgültige Diskreditierung des kommunistischen Autoritarismus nach dem Untergang der Sowjetunion und die zunehmende Kritik an neoliberalen Ordnungsmodellen im Zuge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise, erlebte die totgesagte Ideologie der Herrschaftsfreiheit in den vergangenen Jahren sogar eine Art Renaissance.
Trotz ihrer defizitären Organisationsfähigkeit und einer gängigen Skepsis gegenüber dem Ideal der Herrschaftsfreiheit vonseiten der Mehrheitsgesellschaft wurde sie von vielen politischen Aktivisten gerade aufgrund ihres utopischen Gehalts wiederentdeckt und reartikuliert. Anhand von 49 kurzen Interviews mit anarchistischen Aktivisten aus unterschiedlichen Regionen der Welt liefert der Band eine „Tour d’Horizon der gegenwärtigen anarchistischen Bewegung“ (9) und ihrer Gegenentwürfe zur Hegemonie des staatlich-kapitalistischen Status quo. (...)
Obwohl sich die Herausgeber in erster Linie an Sympathisanten der anarchistischen Bewegung wenden, ist die Lektüre des Bandes auch für all jene bereichernd, die sich für die Situation und die Selbstbeschreibung der radikalen Linken in den jeweiligen Ländern sowie für die umkämpfte Konstruktion politischer Subjektivitäten interessieren."
Marius Hildebrand im "Portal für Wissenschaft"