„Antisemit, das geht nicht unter Menschen“
Anarchistische Positionen zu Antisemitismus, Zionismus und Israel
Band 1: Von Proudhon bis zur Staatsgründung
Herausgegeben und eingeleitet von Jürgen Mümken und Siegbert Wolf.
Lich: Verlag Edition AV, 2013. Broschur, 301 Seiten. 978-3868410884. Siehe auch den folgenden Band 2.
Beschreibung:
Die Herausgeber des vorliegenden Bandes sind zutiefst davon überzeugt, dass eine freiheitliche, sozial gerechte Gesellschaft nur dann erreicht werden kann, wenn zuvor auch eine der ältesten Gruppenfeinschaften der Menschheitsgeschichte, der Antisemitismus, der im letzten Jahrhundert durch den deutschen Nationalsozialismus zum schlimmsten Menschenverbrechen der Geschichte geführt hat, in den Köpfen und Herzen aller Menschen dauerhaft beseitigt wird.
Vor allem für radikale, gesellschaftsverändernde Bewegungen wie der anarchistischen ist eine intensiv, anhaltende Auseinandersetzung mit gesellschaftlich produzierten Vorurteilen wie Antisemitismus, Rassismus, Homophobie und Antiziganismus Grundlage dafür, diese Ressentiments im eigenen Denken und Fühlen und ebenso im öffentlichen, alltäglichen Handeln grundlegend zu überwinden.
Der vorliegende Band beleuchtet das Verhältnis des neuzeitlichen Anarchismus seit der Französischen Revolution von 1789 zu Antisemitismus, Judentum und Zionismus bis zur Shoah. Thematisch aufgegliedert ist er in fünf Abschnitte: „Anarchisten und Antisemitismus“, „Anarchisten über Antisemitismus“, „Anarchismus und Zionismus“, „Anarchismus und Judentum“ und „Anarchismus, Nationalismus und Zweiter Weltkrieg“. Jedem Abschnitt sind zeithistorische Originalbeiträge bzw. entsprechende Abhandlungen aus anarchistischer Perspektive zugeordnet.
Jürgen Mümken / Siegbert Wolf: Einleitung [9]
1. Anarchisten und Antisemitismus [37]
- Werner Portman: Proudhon und das Judentum, ein kompliziertes Verhältnis [39]
- Michael Bakunin: Persönliche Beziehungen zu Marx (Ende 1871 - Auszüge) [80]
2. Anarchisten über Antisemitismus [85]
- Hans Kohn: Bernard Lazare und die Dreyfus-Affaire (1924) [87]
- Gustav Landauer: Der Dichter als Ankläger (1898) [94]
- Rudolf Rocker: Dreyfus (1898) [103]
- Peter Kropotkin: Ein Brief (1903) [108]
- Gustav Landauer: Kiew (1913) [112]
- Erich Mühsam: Ritualmord (1913) [123]
- Erich Mühsam: Zur Judenfrage (1920) [125]
- Rudolf Rocker: Antisemitismus und Judenpogrome (1923) [132]
- Rudolf de Jong: Gedanken zum Antisemitismus in der anarchistischen Diskussion (2008) [139]
3. Anarchismus und Zionismus [157]
- Mina Graur: Anarchismus und Zionismus. Die Debatte über den jüdischen Nationalismus (2008) [159]
- Alexander Shapiro: Internationale Probleme. Palästina, England und die jüdische Frage (1930) [177]
- Hans Popper: Die freie organisierte Gemeinschaft des jüdischen Yishuv (Einwohnerschaft) in Palästina (1949) [191]
- Siegbert Wolf: Martin Bubers Konzeption der Binationalität (2012) [208]
- Martin Buber: Zwei Völker in Palästina (1947) [226]
- Josef Luden: Israel: Zionismus & Anarchismus (1985) [233]
4. Anarchismus und Judentum [237]
- Jürgen Mümken: Anarchismus, Utopie und jüdischer Messianismus (2013) [239]
- Rudolf Rocker: Nationalsozialismus und Judentum [247]
- Siegbert Wolf: Gustav Landauer und sein Judentum (2013) [262]
5. Anarchismus, Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg [273]
- Siegbert Wolf: Milly Witkop und Rudolf Rocker, der Nationalsizialismus und die Zeit des Zweiten Weltkriegs (2013) [275]
Namenregister [289]