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Libertad Verlag - Bücher der Freiheit und Solidarität
Bücher der Freiheit und Solidarität
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Mackay, John Henry

John Henry Mackay (geb. 6. Februar 1864 in Greenock, Schottland; gest. 16. Mai 1933 in Berlin) ein Künstler, Dichter und Schriftsteller, sowie ein kritischer Denker und in seiner Weltanschauung ein Anarchist, der nicht in die üblichen Schablonen passte. Er selbst hat stets zwischen den Werken seiner Weltanschauung, den Büchern "Die Anarchisten", den Gedichtbänden "Sturm", "Freiheitsucher", "Abrechnung" und seiner Prosa, seinen Gedichten und Erzählungen unterschieden und legte großen Wert darauf, dass seine weltanschaulichen Bücher nicht unentwegt als Romane verstanden und bezeichnet werden.

Mackay verkehrte in den Jahren bis zur Jahrhundertwende mit allen deutschen Dichtern, die durch ihre Literatur auf die Gesellschaft einwirken wollten; er war mit den Brüdern Heinrich und Julius Hart bekannt, mit Karl Henckel, Bruno Wille, Wilhelm Bösche befreundet und zu seinem Bekanntenkreis gehörten auch Johannes Schlaf, Max Halbe, Richard Dehmel, Erich Mühsam und andere Schriftsteller. Eine enge Freundschaft verband Mackay auch mit Rudolf Steiner, die durch dessen Eintreten für die Anthroposophie zerstört wurde, aber R. Steiner bewahrte in seiner Erinnerung einen Menschen " der Welt in sich trug" und dem im sozialen Leben der Menschen alles, was Gewalt (Archie) war, verhaßt war. Mackay, der in den verschiedenen naturalistischen Zeitschriften Gedichte und Essays veröffentlichte, war Mitglied des literarischen Vereins "Durch" und (zeitweise) des künstlerischen Ausschusses der "Neuen Freien Volksbühne" .

Mackay engagierte sich für die homoerotische Befreiungsbewegung in Deutschland. Er schrieb die homoerotischen Romane "Puppenjunge" und "Fenny Skaller", die alle unter dem Pseudonym Sagitta (Pfeil) erschienen und von daher eigentlich seine schriftstellerische Existenz nicht beeinträchtigen konnten. Die ersten Bücher der "namenlosen Liebe " darunter "Wer sind wir" sowie die Flugschrift "Gehör! Nur einen Augenblick" wurden 1908 als "unzüchtige Schriften" beschlagnahmt und der Verleger Bernhard Zack,, der Mackay deckte, wurde wegen der angeblichen öffentlichen Beleidigung zu einer erheblichen Geldstrafe verurteilt. Mackays Pseudonym wurde sorgfältig bewahrt, aber Mackay, der mit seinem Verleger befreundet war, übernahm nicht nur die Kosten, sondern er finanzierte auch den Verlag von B. Zack und ließ in diesem auch seine anderen Bücher erscheinen. 1911 konnte der Verlag B. Zack Mackays "Gesammelten Werke" (8 Bände) herausbringen, in einer sehr guten Ausstattung, aber nur in einer kleinen Auflage.

Mackay war der Wiederentdecker und der Biograph von Max Stirner. Den "individualistischen Anarchismus", wie er von Tucker, Spooner, Warren u.a. begründet und vertreten wurde, der weitgehend in der Ökonomie auf Proudhon beruhte, gab es vor Mackay Stirner, aber die Philosophie von Stirner, die Mackay in sein Werk aufnahm, war und ist eine Bereicherung für den Anarchismus. Mackays individualistischer Anarchismus impliziert einen Anarchismus der offenen Gesellschaft. Er verwirft die Aggression jener (ob Einzelne, Gruppen oder Parteien), die im Namen der Allgemeinheit eine fiktive Gesamtheit ausbeuten und beherrschen. Der gewaltlose Widerstand, der Streik, der Boykott, das waren seiner Meinung nach wirksame Mittel gegen den Staat und das Kapital. Dazu käme die Verwirklichung der Freiheit durch eigenes Verhalten, eigene Beispiele sowie die Durchsetzung von Vorschlägen und Ideen, die der wirtschaftlichen Unabhängigkeit dienlich sind. Manches davon, so die Idee der Unabhängigkeit von der Zentralbank, findet sich heute in den alternativen Tauschringen und Barter Experimenten, wie in der Schweiz, den USA etc.

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